Mit dieser Frage beschäftigt sich der
Denkmalpflegeverein Schleswig-Holstein e.V. seit der Gründung im
November 1995
Der Verfall landwirtschaftlicher
Kulturgüter schreitet nahezu unaufhaltsam voran, viele wertvolle ländliche
Bausubstanz ist in der Vergangenheit unwiederbringlich verloren
gegangen.
Von den knapp 300 Gutshof-Ensembles in Schleswig-Holstein sind
nach Aussagen der Denkmalbehörden Teilbereiche nicht mehr zu retten,
ein Drittel z.T. akut gefährdet, wenn nicht zeitnah massive Restaurierungsmaßnahmen einsetzen. Das Dilemma vieler historisch
bedeutsamer landwirtschaftlicher Gutsanlagen besteht darin, dass sie für
die moderne Landwirtschaft nicht mehr genutzt werden können, aber
dennoch aus deren Einkünften unterhalten werden müssen. Dies gilt vor
allem für große, alte Kuhställe und Scheunen, die oft schon seit
Jahrzehnten aufgrund der Spezialisierung der Betriebe auf den Ackerbau
keine Milchviehherden mehr beherbergen. Unter Denkmalschutz gestellt,
sind erhebliche Bauauflagen zu berücksichtigen und eine außerlandwirtschaftliche Umnutzung erschwert oder gar unmöglich gemacht. Allein das
Eindecken der Reetdächer verschlingt Unsummen und ist um ein Vielfaches teurer als moderne Dachbaustoffe, von den hohen
Versicherungsaufwendungen für den Feuer- und Brandschutz ganz
abgesehen.
Die finanziellen Mittel der staatlichen Denkmalpflege sind
derart beschränkt, dass sie kaum einen Tropfen auf den heißen Stein
bedeuten können. Hier setzt die Privatinitiative des Denkmalpflegevereins an, der nach dem Prinzip „Hilfe zur
Selbsthilfe“ arbeitet. Gemeinsam mit der Stiftung Schleswig-
Holsteinischer Landschaft und in enger Zusammenarbeit mit der
staatlichen Denkmalpflege fördert er denkmalrelevante Vorhaben und Maßnahmen
in Schleswig-Holstein, soweit diese in einem Zusammenhang mit Land- und
Forstwirtschaft stehen.
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