Café
im Ulsnisser Armenhaus in Angeln
Bereits 1796 – so die Ulsnisser Gemeindechronik – prangerte
der damaligen Pastor Clasen die bedenkliche Situation der Ärmsten in
seiner Gemeinde an und mahnte zur Hilfe. Erst 1863 lieh sich die
Gemeinde 2000 Taler von ihrem Bürger P.J. Wiehnke, um eine
Armenversorgungsanstalt zu bauen. Neun Hufner hafteten durch ihre
Unterschrift für Verzinsung und Tilgung des Kredites. Zum Haus – elf
Fach lang, massiv auf Kiusser Grund und Boden gebaut mit rotem
Ziegeldach – gehörten Backhaus und Scheune sowie 2,83 Hektar Land.
Mehrere Pächter verwalteten den Hof, auf dem viele arme Familien und
Handwerksburschen ein Zuhause fanden. Im Juli 2000 haben Peter und Hedda
Krog das Armenhaus erworben und grundlegend saniert. Es beherbergt nun
Café und Kunsthandwerk. Neue Licht- und Farbharmonie wurde atmosphärisch
in alte Bausubstanz eingebettet. Gemäß der überlieferten
Armenhaustradition finden hier Einheimische wie Touristen in ihrer Armut
an Zeit, Genuss und Muße reichlich Erholungsraum und neue Inspiration.
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